🥾 Wanderung17. Juni 2017 - 18. Juni 2017

Cima dell'Uomo, Cima di Sassello und Sassariente

Runde am Rande des Valle Verzasca

ca. 3 Minuten Lesezeit

Die Selbstversorger-Hütten im Tessin begeistern mich immer wieder – nur selten kriegt man so viel Bergromantik und Komfort gleichzeitig geboten. Höchste Zeit, wieder einmal eine Wanderung im Tessin zu unternehmen.

Wir fahren mit dem Zug durch den Gotthard-Basistunnel nach Bellinzona und von dort mit dem Postauto nach Monte Carasso. Von dort wollen wir die Luftseilbahn nach Mornera nehmen, und dort zu unserer Wanderung starten. Doch irgendwie wurde der modus operandi geändert – auch welchen Gründen auch immer mussten wir zuerst ins Gemeindehaus, dort die Tickets erstehen, und uns dann in die Warteschlange bei der Talstation einreihen. Das hatte ich 🔗vom letzten Mal noch deutlich unkomplizierter in Erinnerung. Auch die Preise scheinen erhöht worden zu sein, und neu können nur noch Retour-Billette und keine Einzelfahren gelöst werden.

Nach der Bergfahrt wandern wir los im kleinen Dörfchen Mornera, in Richtung Capanna Albagno. Der Weg führt durch grüne Wälder, vorbei an einem kleinen Seelein, langsam ansteigend hoch. In der Hütte trinken wir etwas Erfrischendes, und wandern dann bald einmal weiter zur Bocchetta d’Erbea. Nun wird es steiniger. Bei der Gratschneide angekommen, geht es einige Meter steil nach unten, und dann über ein paar Altschneefelder unterhalb der Cima d’Erbea hindurch, wieder hoch zur Bocchetta della Cima dell’Uomo.

Nun ist es nicht mehr weit – das Gipfelziel ist in Sicht. Den etwas abweisend wirkenden Gipfelfelsen der Cima dell’Uomo ersteigt man über die Südost-Seite – es ist einfacher, als es zunächst aussieht. Auf dem Gipfel rasten wir und geniessen die tollen Weitblicke.

Nun geht’s wieder runter vom Gipfel und auf Wegspuren weiter zur Bocchetta di Medee, und dann absteigend über den Passo di Ruscada hinunter zur Capanna Borgna.

Auf der schön gelegenen Hütte ist bereits einiges los – bei diesem Wetter sind wir natürlich nicht die einzigen. Wir quartieren uns im kleinen Nebenhaus ein, das über einige Schlafgelegenheiten und Sanitäranlagen verfügt.

Später kochen wir unser Nachtessen in der gut eingerichteten Küche, geniessen die Abendstimmung und legen uns dann bald einmal schlafen.

Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, machen wir uns auf den Weg. Für den Abstieg würden sich verschiedene Varianten ergeben: Über den Pizzo di Vogorno und die Alpe Bardughe ins Verzascatal (ist uns etwas zu weit), durch das Val della Porta direkt hinunter nach Vogorno (so schnell wollen wir dann auch nicht wieder nach Hause), über die Bocchetta Cazzane in die Leventina, oder via Forcola in Richtung Cugnasco.

Wir entscheiden uns für letzteres und wandern los. Der Weg traversiert die Hänge unterhalb des Madonetto, und steigt dann etwas an, um wieder abzusteigen zur Forcola.

Nun verlassen wir den markierten Wanderweg, um Wegspuren auf der Gratschneide zu folgen bis zur Cima di Sassello.

Vom Gipfel der Cima di Sassello führt nun die „🔗Polenmauer“ bis zum Sassariente. Auf diesem eindrücklichen Bauwerk, das angeblich von polnischen Internierten während des 2. Weltkriegs erstellt wurde, balancieren wir nun ca. einen Kilometer weit, bis wir die Höhe des Sassariente erreicht haben.

Auf dem versicherten Steig geht es nun hoch zu unserem letzten Gipfel dieser Tour, dem Sassariente. Dieser Gipfel ist nicht besonders hoch, thront aber mit seiner Felsgestalt hoch über der Magadinoebene und erlaubt tolle Blicke auf den Lago Maggiore und das Umland.

Für den Abstieg vom Sassariente wählen wir die 🔗mir bekannte Route via Alpe di Foppiana, Monti di Motti, Bazzadee, hinunter nach Gordola.