🥾 Wanderung21. Dezember 2014

Sassariente

Herbsttour kurz vor Weihnachten

ca. 2 Minuten Lesezeit

Den Sassariente hatte ich schon länger mal im Kopf. Allerdings kostet es schon einige Überwindung, für einen einzigen Tag von der Ostschweiz ins Tessin zu fahren. Will man den Sassariente am (zweit)kürzesten Tag des Jahres besuchen, muss man sich sputen – es sei denn, man möchte in der Dunkelheit auf- oder absteigen.

Als ich, von St.Gallen kommend, in Zürich um 7 Uhr den Zug in Richtung Lugano besteige, treffe ich auf Kollegin Malgorzata, die sich zusammen mit Niki auch in den Süden aufmacht. Allerdings zum Klettern, nicht zum Wandern. Die Fahrt zu dritt vergeht wie im Fluge. In Bellinzona trennen sich unsere Wege: Ich nehme das Postauto nach Cugnasco und die andern beiden den Zug nach Locarno.

Um 10 Uhr kann ich endlich in Cugnasco starten. Die Wandertafel zeigt mir 5 Stunden Aufstieg bis zum Sassariente an. Hmm, das könnte knapp werden mit dem Tageslicht, denke ich, und drücke deshalb etwas aufs ‚Gaspedal‘. Der Wanderweg führt ab dem Talgrund ziemlich direkt in die Höhe: auf schönen Stufen, vorbei an schmucken Ferienhäuschen und lauschigen Gärtchen. Im trockenen Herbstlaub huscht da und dort eine Eidechse davon. Die Temperaturen sind warm, ich beginne bald einmal zu schwitzen – T-Shirt-Wetter kurz vor Weihnachten!

Start in CugnascoStart in Cugnasco
Aussicht zum Gridhone, dahinter die Walliser ViertausenderAussicht zum Gridhone, dahinter die Walliser Viertausender
Locarno, und die Walliser ViertausenderLocarno, und die Walliser Viertausender
Lago Maggiore und Maggia-DeltaLago Maggiore und Maggia-Delta

Die kleinen Weiler Monti Velloni und Monti della Gana bieten sich für eine kurze Pause an. Bereits hier ist die Aussicht beeindruckend: Unten der Lago Maggiore mit dem Maggiadelta, dahinter der verschneite Spitz des Gridhone, und am Horizont leuchten die Walliser Viertausender, vom Monte Rosa über den Alphubel zum Mischabel. Durchs raschelnde Laub geht der Aufstieg weiter. Es sind noch ein paar weitere Leute unterwegs. Weiter oben wechselt die Vegetation von Laub- zu Tannenwald, und erste Schneeflecken liegen am Boden. Als ich um eine Ecke biege, etwas oberhalb von Monti della Gana, fliegen zwei Schneehühner (oder Rebhühner) erschreckt davon. Ich habe mich dabei aber nicht minder erschreckt…

Der erste Blick auf den SassarienteDer erste Blick auf den Sassariente
Ich sehe vor lauter Bäumen den Wald kaum mehrIch sehe vor lauter Bäumen den Wald kaum mehr
Monti della GanaMonti della Gana
Der Gipfel kommt näherDer Gipfel kommt näher

Den Gipfel des Sassariente mit dem markanten Kreuz im Blick, ist es plötzlich nicht mehr weit. Vom Sattel neben des Gipfels führt der Pfad einige Meter nach unten, und dann gut versichert entlang von Tauen und Treppchen bis auf den Gipfel. Auch mit etwas Schnee drauf ist das kein Problem.

PolenmauerPolenmauer
PolenmauerPolenmauer

Oben auf dem Gipfel sind schon ein paar Tessiner, die sich an der warmen Dezembersonne entspannen. Ich tue es ihnen gleich, esse meinen Salat, geniesse die Sonne, die Aussicht und die Ruhe der Natur. Nach einer Stunde mache ich mich an den Abstieg. Dazu wähle ich den Weg via Monti di Motti, und von dort hinunter nach Gordola. Um 15.15 Uhr bin ich bereits wieder unten. Leider muss ich noch fast eine Stunde auf den nächsten Zuganschluss warten.

Terrasse mit AussichtTerrasse mit Aussicht
Auf dem Abstieg. Milchiges Licht über dem Lago MaggioreAuf dem Abstieg. Milchiges Licht über dem Lago Maggiore
Wieder untenWieder unten

Auf der Rückfahrt nach St.Gallen rächt sich das zügige Tempo: Ich bin hundemüde und falle bald einmal in einen tiefen Schlaf.

Kurzinfos
  • Datum

    21. Dezember 2014

  • Region

    Tessin

  • Teilnehmer

    Alex

  • Höhenmeter

    1500m Aufstieg

    1500m Abstieg

  • Distanz15km
  • Schwierigkeit
    T3+