🥾 Wanderung7. November 2020 - 8. November 2020

Val della Porta, Cima dell'Uomo, Sassariente

Einsames Verzascatal im November

ca. 2 Minuten Lesezeit

Das Verzasca-Tal - für mich ursprünglich bekannt aus dem Buch "Die schwarzen Brüder" - durfte ich in den vergangenen Jahren schon mehrfach als wunderschönes und einsames Wandergebiet entdecken. Die kleinen, meist verlassenen Alpen hoch über den steilen Tälern, die wilden Bäche, die langen Felsgrate und die schönen Weitblicke üben auf mich eine gewissen Faszination aus. Als sich dann anfangs November nochmals warmes Herbstwetter ankündigt - ist bald ein Plan geschmiedet und eine tolle Runde geplant.

Mit der Bahn fahren wir ins Tessin und gelangen im vollen Postauto nach Vogorno am Eingang des Verzascatals. Hier sind wir die einzigen, die aussteigen - die meisten zieht es wohl ins malerische Sonogno.

Start in Vogorno: Diga di VerzascaStart in Vogorno: Diga di Verzasca

Gleich im Dorf beginnt der Weg anzusteigen. Den ersten Wegabschnitt teilt sich die Route noch mit dem Zustieg zur Alpe Odro, wo ich vor 10 Jahren schon einmal übernachten durfte. Nun geht es hinein ins Val della Porta, über einen rauschenden Bergbach, immer leicht ansteigend, bis hoch nach Morasc und Mosciöi - zwei Ansammlungen von Rustici (oder deren Überreste).

Bergbach im Val della PortaBergbach im Val della Porta
Blick zurückBlick zurück

Weiter oben wird das Gelände etwas offener. Vorbei an den Rustici bei Rienza und hoch zur Baumgrenze bei Cort da Fond, wird nun das Tagesziel bald sichtbar: Die Capanna Borgna.

Rustici in RienzaRustici in Rienza
Kurze Hosen im NovemberKurze Hosen im November
Blick nach hinten - knapp ist die Capanna Borgna zu erkennenBlick nach hinten - knapp ist die Capanna Borgna zu erkennen

Als wir nach mehr als 5 Stunden Aufstieg bei der Selbstversorgerhütte ankommen, ruhen wir uns erstmal aus, reservieren uns einen Schlafplatz und geniessen die wärmende Sonne.

Capanna Borgna und eitel SonnenscheinCapanna Borgna und eitel Sonnenschein

Bald aber reizt es uns, noch etwas weiterzugehen - und so wandern wir mit wenig Gepäck am Rücken hoch zum Passo di Ruscada, der Bocchetta di Medee und dann - teilweise ziemlich mühsam über Geröllfelder - bis unter die Cima dell'Uomo.

Ausblick im Aufstieg zur Cima dell'UomoAusblick im Aufstieg zur Cima dell'Uomo
GeniessenGeniessen
Cima dell'Uomo; der Gipfelaufbau wird zunächst rechts umgangenCima dell'Uomo; der Gipfelaufbau wird zunächst rechts umgangen

Unter dem steilen Gipfelaufbau hindurch, führt uns nun ein kurzer, knackiger Aufstieg (mit Kletterstellen I) auf den Gipfel. Hier geniessen wir die letzten Sonnenstrahlen des Tages und die Weitsicht in alle Richtungen.

Gipfel Cima dell'Uomo - und Lago MaggioreGipfel Cima dell'Uomo - und Lago Maggiore
Abstieg vom GipfelAbstieg vom Gipfel

In der Dämmerung geht es nun zurück zur Hütte, wo wir uns ein Abendessen kochen und uns mit den anderen Gästen unterhalten.

Nach einer ruhigen Nacht wandern wir am nächsten Morgen beizeiten los. Der Weg führt nun, meist leicht absteigend, bis zur Forcola, dem Übergang ins Valle di Cugnasco und in die Magadinoebene.

Capanna Borgna mit NebenhütteCapanna Borgna mit Nebenhütte
Blick zurück zur Capanna Borgna und der Cima dell'UomoBlick zurück zur Capanna Borgna und der Cima dell'Uomo

Wir bleiben aber auf dem Grat über die Cima di Sassello und folgen der so genannten Polenmauer - einer künstlich aufgeschichteten Steinmauer.

Polenmauer und Sassariente (links)Polenmauer und Sassariente (links)
Entlang der PolenmauerEntlang der Polenmauer

Am Ende der Mauer zweigen wir ab und machen einen Abstecher zum Sassariente. Dieser Felskopf - von dieser Seite eher unscheinbar - thront wie ein Adlerhorst über der Magadinoebene und ist einen Besuch wert.

Blick zurück zur Cima di SasselloBlick zurück zur Cima di Sassello
Tiefblicke vom Sassariente zum Lago MaggioreTiefblicke vom Sassariente zum Lago Maggiore

Nun geht es in einem langen Abstieg über Monti di Motti hinunter bis nach Gordola, das wir nach einer langen Wanderung mit müden Beinen, aber viel Zufriedenheit erreichen.

Abstieg durch herbstliche LaubwälderAbstieg durch herbstliche Laubwälder

Kurzinfos
  • Datum

    7. November 2020

    bis 8. November 2020

  • Region

    Tessin

  • Teilnehmer

    Alex

    Julia

  • Höhenmeter

    2300m Aufstieg

    2300m Abstieg

  • Distanz35.6km
  • Schwierigkeit
    T4